Leonie, Queenie, Lenni, Shirley, Hendrick und Shaun.
Chronik

Unser erstes Schaf
kam im Frühjahr 1997 auf den Hof. In der
Gegend, in der sich das Tierheim befindet, bekommt man traditionell zum
Einzug in ein Haus ein trächtiges Schaf geschenkt.
Die gut einjährige Friedel brachte wenig später Schäfchen Liesel zur Welt.
Beide lebten viele Jahre gemeinsam hier, bis wir uns im
August 2006 leider von Liesel verabschieden mussten. Sie war 9 Jahre alt und
litt unter einer schweren Leberkrankheit.
Fast genau ein Jahr später wurde ihre Mutter Friedel von ihren Schmerzen
erlöst. Sie konnte im August 2007 nicht mehr alleine aufstehen.

Anna-Susanna, unser 3.Schaf, kam im August 1997 aus
schlechter Haltung zu uns. Ein fehlendes Ohr war ihr Markenzeichen. Dieses
fiel einem so genannten Kampfhund zum Opfer. Er wollte Anna-Susanna im
wahrsten Sinne des Wortes an die Gurgel und es war ein großes Glück für
das Schaf, dass der Hund "nur" das Ohr erwischte und sie diese schwere Attacke
überlebt hat. Ende 2007 ging ihr langes (zum größten Teil) glückliches Schafleben zu Ende.

Bummi verstärkte
ab Oktober 2002 als Jungschaf unsere Gruppe.
Er war ein Merino-Mix und sollte eigentlich geschlachtet werden. Dagegen
hatten wir Einiges einzuwenden. Bummi war das lustigste
Schaf des Universums. Allein sein Laufstil brachte uns zum Lachen, vor allem
wenn er es eilig hatte. Bummi wollte am liebsten immer fressen und er fand
auch garantiert überall die besten Hälmchen. Dazu stieg er schon das eine
oder andere Mal über den alten Zaun, trotz seiner Körperfülle. Unsere neu
gebaute Weideumzäunung machte diesem Treiben aber ein Ende.
Bummi's Kastration war
um Einiges schwieriger, als vorher angenommen.
Bummi war ein Kryptorchid, d.h. ein Hoden lag in der Bauchhöhle. Aber der "Dicki"
hat auch diese Sache gut überstanden und erfreute sich eines wunderbaren
Lebens zwischen seinen Frauen. Leider erlag unser geliebter Bummi am
Heiligabend 2008 einem Herzinfarkt. Wir haben all unsere Schafe sehr gern,
aber um Bummi trauern wir noch heute. Er war wirklich einmalig.
 
Neugierige Kühe betrachten
unsere Schafe auf der Weide
Der nächste Neuzugang
war die damals
siebenjährige Magda im März 2007. Sie war ein Bergschaf von
immenser Größe und stammte aus Niedersachsen. Dort wurde eine Art Gnadenhof
aufgelöst und plötzlich musste eine ganze
Schafherde untergebracht
werden.
Auf den betreffenden Notruf im
Internet haben wir uns gemeldet und konnten
Magda bald in Empfang nehmen.
Dank der Beteiligung anderer Tierschützer, die eine Fahrkette bildeten, konnten wir sie in
Meißen abholen
und dabei gab es eine lustige Begebenheit: Magda sprang auf das Kommando
"Mach Hopp!" von selbst in unser Tierheim-Auto. Wir hatten das Kommando nur
im Scherz gegeben, aber es funktionierte besser als bei den meisten Hunden!
Im September 2019
schlief Magda im hohen Alter von 19 Jahren friedlich ein. Sie hatte bei uns
12 Jahre lang ein wunderbares Schafleben.
Im Frühjahr 2007 wurde eine große Verbesserung für die Tiere erreicht.
Diesmal waren die Schafe die begünstigten Ihrer Spenden (mehr zu diesem
Thema finden Sie im virtuellen Rundgang). Sehr am Herzen lag es uns, die
Einzäunung unserer Schafweide zu erneuern, denn besonders Bummi nutzte die
Schwächen des alten Zaunes gern, um sich auf den einen oder anderen
Spaziergang zu begeben. Wir haben seit dieser Spendensammelaktion drei
Weiden, die im Wechsel genutzt werden. Die Umzäunung ist nicht nur schön
anzusehen, sondern auch ausbruchsicher.

Einmal im Jahr werden alle Schafe geschoren.
 
Auch
Klauenpflege steht dann auf der Tagesordnung.
 
Im
Frühjahr können es unsere Schafe gar nicht erwarten, auf die Weide zu
flitzen und dort die nächsten Monate zu verbringen.


Wenn das Wetter im Herbst nicht mehr so freundlich ist, ziehen unsere Schafe in
die Scheune um und verbringen dort in ihrem Stall den Winter, bestens
versorgt mit gutem Futter, duftendem Heu und frischem Wasser.
 

Ab Frühsommer 2008 lebten 4 neue weibliche Schafe bei uns. Es sind "Wollschafe", die von Tierschützern in der Nähe von
Frankfurt am Main entdeckt wurden. Seit Monaten durften die Tiere nicht mehr aus
ihrem viel zu engen Stall. 160 Tiere lebten in einer Scheune! Der Bauer/Schäfer?
war
überfordert mit seinem Hof und wollte die Tiere dem Schlachter übergeben.
Tierschützer konnten die Schafe freikaufen, die Böcke kastrieren lassen und
suchten dann Unterbringungsmöglichkeiten auf Gnadenbrotplätzen. Im Mai 2020
hat uns eins dieser Schafe, die kleine Shaun, nach 12 glücklichen Jahren
hier, aufgrund Altersschwäche verlassen. Ende April 2022 ist auch Schafdame
Leonie aus Altersgründen friedlich im Kreise ihrer kleinen Herde eingeschlafen.
Sie hatte bei uns 14 Jahre lang ein frohes und erfülltes Leben.

Im Gegensatz zu unseren bisherigen Schafen, waren diese Tiere extrem
schreckhaft, so dass sie anfangs bei den Schweinen in einem kleineren Gehege
mit
einem 2m-hohen Zaun untergebracht wurden. Somit hatten die ängstlichen
Tiere Zeit, sich in sicherer Umgebung nach und nach an verschiedene Umweltgeräusche,
das Hundegebell und an uns Menschen zu gewöhnen. Nach einiger Zeit durften die Neuen zu unseren "alten" Schafen auf
die Schafweide ziehen. Noch immer sind die Tiere sehr verschüchtert und
äußerst schreckhaft. Ihr "neues" Leben zusammen mit Magda, viel Platz und
wunderbarer Weide genießen und genossen sie dennoch in vollen Zügen. Dazu tragen auch die
neu gedeckten
Schafhäuser bei, die schon bei der Zufahrt zum Tierheim positiv ins
Auge fallen.
 
Weitere Neuzugänge kamen im Oktober 2013 zu
uns ins Tierheim.
Es handelt sich um zwei junge Böckchen, die Teil einer Herde aus der Nähe von
Ulm waren. Dort lebten mehr als 90 Schafe unter ziemlich gruseligen Bedingungen
und wurden von einer Tierschutzorganisation freigekauft.
Wir haben uns mit der
Aufnahme von 2 Böckchen daran beteiligt.
Nach erfolgreicher Kastration durften die beiden Burschen zu den Damen in die
Herde, wo sie auch gut akzeptiert werden. Mittlerweile sind zu uns wahren
"Riesen" herangewachsen. Lenni ist mittlerweile so groß wie unser
Bergschaf Magda und sogar noch kräftiger.

Hendrick und Lenni
Mit
dem Einzug von Lenni und Hendrick wurde klar, dass wir eine weitere
Weidefläche benötigen. Ein Stück Grünland, welches direkt an die
bisherigen Weiden angegrenzt und lange Zeit an eine Pferdebesitzerin
verpachtet war, wurde für diesen Zweck auserkoren und entsprechend
eingezäunt. Damit ist sichergestellt, dass die nun 7 Schafe umfassende Herde
vom Frühjahr bis zum späten Herbst ausreichend frisches Futter findet. Die
zwei sehr geräumigen, mit Stroh eingestreuten Finnhütten geben den Tieren
Schutz vor Regen und Sturm und dienen an heißen Tagen als Schattenspender.
Im
März 2021 übernahmen wir zwei weibliche Kamerunschafe, die ursprünglich
einmal vor dem Schlachter gerettet wurden. Da der Besitzer die Schafhaltung
nun aufgab, kamen die beiden rot- braunen circa 10 Jahre alten Kamerunschafe zu uns.
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Die
Kamerunschafe Wilma (links im Bild) und Paula (die wollige)
Wir
sind davon überzeugt, dass wir unseren Schafen ein artgerechtes, nahezu
optimales Leben bis zum natürlichen Tod bieten und darauf sind wir stolz.
 
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